1990 - Goldener Violinschlüssel

Goldener Violinschlüssel
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1990

Goldener Violinschlüssel 1990
an Jakob Farner


Im Beisein von einigen hundert Gästen, darunter Prominente
aus der Musik- und Mediensparte, wurde Jakob Farner am
3. November 1990 im Schützenhaus "Albisgüetli" in Zürich
der Goldene Violinschlüssel verliehen.
Der in Zürich-Altstetten aufgewachsene gelernte Möbelschreiner, spätere Möbelverkäufer und
nachmalige Wirt genoss eine breitgefächerte Musikausbildung. Als Mitglied der Knabenmusik der
MG Zürich-Altstetten erhielt er mit dreizehn Jahren Unterricht auf der Trompete. Zwei Jahre später
zählte er bereits zur Stammformation, in der er neben seinem Vater das erste Flügelhorn blies
und der er bis 1941 angehörte.
Bemüht um eine umfassende Schulung besuchte er von 1939 bis 1942 das Konservatorium in Zürich,
wo ihn José Berr in die Harmonie- und Kompositionslehre einführte. Er widmete sich zu dieser Zeit
auch der Ländlermusik als Trompeter und Klavierbegleiter der Kapelle «Echo vom Uetliberg»,
zusammen mit Xaver Trottmann (Klar./Sax.), Wilhelm Lipp (Akk.) und Richard Alscher (Bass).
In dieser Sparte hatte er schon zuvor von 1934 bis 1936 als Mitglied der Formation «Echo vom Sunneberg»
Erfahrungen gesammelt. Mitte der vierziger Jahre schloss er sich als Trompeter dem Orchesterverein
Altstetten an. 1949 wurde er Vizedirigent und 1952 Direktor dieses Liebhaberorchesters, dem er anschliessend
bis zu seinem Austritt 1956 vorstand. Bedeutung für die Volksmusik erlangte er durch die «Seldwyler Dorfrnusik»,
welche er 1952 ins Leben rief. Diese in der Mehrzahl aus Mitgliedern der «Harmonie Altstetten» gebildete
Bauernmusik von 9 bis 15 Spielern hatte ihren direkten Vorläufer in der «Freudenberger Dorfmusik» von
Otto Würsch, der nun Jakob Farners Vorbild wurde. Damit war er zu jenem Klangkörper gelangt, wie er ihm für
die Verwirklichung seiner musikalischen Ideen als Komponist und Arrangeur seit langem vorgeschwebt hatte.

Bis zur Auflösung «seiner» Dorfmusik 1982 schrieb er für sie, wie auch für die «Dorfspatzen Oberägeri»,
rund 80 arteigene Melodien, nebst zahlreichen Bearbeitungen bestehender Ländlerweisen. Die Verlage
Roschi, ELWE und Emi Ruh nahmen sich der Verbreitung seiner Kompositionen an. Viel Beachtung
fand er mit seinen Darbietungen auch bei den Medien, brachte er es doch neben ungezählten Radio-
und Fernsehauftritten auf nicht weniger als ein Dutzend Langspielplatten. Eine Ausweitung seiner
Dirigenten-Tätigkeit bedeutete 1978 die Übernahme der Metallharmonie Zürich-Wiedikon anstelle des
bisherigen Leiters Fridolin Bünter. Einen vielversprechenden Anfang nahm auch die 30köpfige
Damenkapelle «Züri-Meitli», die er ausgangs 1982 gründete. Wegen ungenügender Beteiligung endete
indessen dieses Unternehmen frühzeitig. So bewegt wie seine Musikerlaufbahn war auch sein beruflicher
Weg. 1958 wechselte er von der Möbelbranche ins Wirtefach. Im Restaurant «Frohsinn» in Embrach fand
er ein neues Betätigungsfeld, zusammen mit seiner Frau, der bekannten Jodlerin Bertely Studer.
( 5. März 1918; † 1995 )
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